Mittwoch, 8. Januar 2014

Abschluss "Stilleben", freie Improvisation - 11. und 18.12.13

Ziel der Abende war es, aus dem bisher Gelernten zur klassischen Stillebenzeichnung, den Methoden zur Entwicklung der Komposition und den exemplarisch vorgestellten und damals sehr revolutionären Sichtweisen des Kubismus einen eigenen und persönlichen Weg mit all den vorgestellten Materialien und Techniken zu entwickeln.

Nebenbei sollte ganz bewusst erlebt und gespürt werden, dass es immer erst einmal mindestens ratlos, wenn nicht sogar sehr unzufrieden macht, wenn man sozusagen auf Kommando und aus dem Nichts heraus irgendetwas Kreatives tun soll (eine ungemütliche Situation, der nicht jeder immer gewachsen zu sein scheint...Aber man kann und sollte es üben).
Man sollte sich klar machen, dass das die Grundsituation eines jeden kreativen Prozesses ist: Man muss oft aus Nichts Etwas machen. Das ist der Kern der Sache.
Interessanterweise nutzt einem in dieser Situation oft nicht, was man schon alles kann, da einem schnell klar wird, dass es so dann ja womöglich nur zu Wiederholungen dessen kommt, was man eh schon einmal gemacht hat.
Wer den Moment der Ratlosigkeit aber überwunden hat und mit irgendetwas begonnen hat, hat im Laufe des Abends zusehends zu seiner eigenen Lösung gefunden.

Die vorgestellte Methode, mit einem einfach zu handhabenden Pigmentpulver und einem Bogen Papier erst einmal in der Weise der Kubisten das Spielfeld in einen Rhythmus zu bringen, der Räumliches andeutet, aber noch viel Spielraum zur Interpretation lässt, wurde von den meisten auch gleich benutzt. Auch die Anregung, nur Elemente und Fragmente der Stilleben-Objekte zu nutzen, wurde von einigen aufgegriffen.
Für die einen ging es dann danach völlig unbekümmert ins völlig Ungegenständliche und das Ausprobieren der Materialqualitäten, für andere bildete der so vorbereitete Hintergrund einen Anlass, Fragmente der Beobachtung an realen Gegenständen zu platzieren. Beide Herangehensweisen sind plausibel und führten zu interessanten Ergebnissen.

Wir werden im Laufe des Kurses zum Abschluss der Themen "Landschaft" und "Mensch" diese freie Herangehensweise weiter üben. Sie ist zur Ideenfindung und zur Auseinandersetzung mit der eigenen Problemstellung wichtig. So kann man sich prüfen, was einen wirklich interessiert und warum man denn eigentlich das Zeichnen lernen will... - und darum geht es im Kurs.

Doku der Ergebnisse des Abends:

















Folien:


Wir haben in einem kurzen nachträglichen Ranking festgestellt, dass es klar ist, dass in einer solchen Situation Handwerk, Regeln ja sogar Können relativ zweitranging sind, während z.B. der Eigensinn oder die Offenheit für auch scheiternde Experimente eher hilfreich sind, wenn es darum geht, etwas Neues zu schaffen.

 Worum es am 11. und 18.12. ging:
Zum Abschluss des Jahres 2013 habe ich kurz vorgestellt, womit wir uns 2014 intensiver beschäftigen werden: Dem Zeichnen von Menschen.
Hierzu bedarf es einiger Vorbereitung und einiger Regeln bzw. unterschiedlicher Herangehensweisen.

Ich habe diese kurz demonstriert und erklärt, den Rest des Abends haben wir diese in einem von mir so genannten "Zeichenritual" geübt. Ritual deshalb, weil es eine Einrichtung werden soll, die immer so ähnlich ablaufen wird, dass man die einzelnen Teile nach und nach lernen kann.







 Beispiel zu Schritt 3:




Hier noch einmal die Folien zu unserem Kreativabend